Eleusis (Ἐλευσίς, Ελευσίνα):
    Am 12. Juli 1900 reisen Karl und Emma May sowie Richard und Klara Plöhn auf der Heiligen Straße von Athen nach Eleusis. Die Heilige Straße (Ἱερὰ Ὁδός) verlief vom Dipylon-Tor auf dem Kerameikos-Friedhof in Athen zu den Großen Propyläen des Demeter-Heiligtums in Eleusis; hier sieht man das Ende dieser Heiligen Straße. Karl May schreibt ehrlich in sein Tagebuch, dass er von den Mysterienzeremonien, die hier einst stattfanden, nicht viel versteht und dass er dies bedauert. Mehr als ein Jahrhundert später wissen wir noch immer nicht genau, was bei diesen Mysterienzeremonien geschah, die in der Antike jedes Jahr im September stattfanden. Karl May ist also nicht der Einzige, der damit hadert.
    Wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass Eleusis gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ausgegraben wurde; die Ausgrabungen waren also während des Besuchs von May noch in vollem Gange. Außerdem wurden - ganz ungewöhnlich für die damalige Zeit - die Ausgrabungen nicht von ausländischen, sondern von griechischen Archäologen durchgeführt: Demetrios Philios (Δημήτριος Φίλιος, * 1844, † 1907), Andreas Skias (Ἀνδρέας Σκιάς, * 1861, † ; 1922) bzw. Konstantinos Kourouniotis (Κωνσταντίνος Κουρουνιώτης, * 1872, † 1945). Mittlerweile gibt es erklärende Hinweisschilder auf Griechisch und Englisch, das ist allerdings erst seit Kurzem der Fall: Zu Mays Zeiten gab es weder Hinweisschilder noch Erklärungen und so ist es nur zu verständlich, dass die Mays und die Plöhns ein wenig den Überblick verloren haben. Trotz all dieser Zeichen sind die Mysterienzeremonien für uns immer noch ein ... Mysterium.
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