Ponitz, Pfarrberg 4: Neben Herrn Krauses Haus steht die Friedenskirche ✞; es ist allerdings sehr fraglich, ob Karl May sich in dieser Phase seines Lebens für Kirchen interessierte. Übrigens muss man nicht vor dem Haus von August Krause (vollständiger Name: Karl Friedrich August Krause, *1828, 1896) stehen, um die Kirche zu sehen, denn der Turm ist 42 Meter hoch und von fast jeder Ecke des Dorfes aus zu sehen. Die erste romanische Kirche wurde hier im 10. Jahrhundert erbaut, die heutige Barockkirche stammt jedoch aus den Jahren 1733–1734. Mindestens seit dem 14. Jahrhundert hieß sie Kapelle und später Kirche Zu unseren Lieben Frau, doch 1998 wurde der Name anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen Friedens, zu dem der Ponitzer Gutsbesitzer Wolfgang Conrad von Thumbshirn (* 28. April 1604, 24. November 1667; ab 1653 Kanzler des Herzogtums Sachsen-Altenburg) bedeutende Beiträge geleistet hatte, in Friedenskirche umbenannt. In der Kirche ist eine der wenigen erhaltenen Orgeln von Gottfried Silbermann (* 14. Januar 1683, 4. August 1753) zu sehen und zeitweise zu hören. Die Bauzeit war von 1735 bis 1737. Das ist deshalb bemerkenswert, weil es dem Hoforgelbauer des Kurfürsten von Sachsen nur in Ausnahmefällen gestattet war, eine Orgel außerhalb des Kurfürstentums Sachsen zu bauen. Der Herzog von Sachsen-Altenburg war jedoch mit dem Kurfürsten von Sachsen befreundet. © Foto 2022 |
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