Dresden, Grunaer Straße:
    Von 1901 bis 1908 wurde Karl May von Rechtsanwalt Rudolf Bernstein (vollständiger Name: Friedrich Rudolf Bernstein, * 25. Juli 1858, † 9. November 1932) vertreten. Angesichts der Tatsache, dass Bernstein ursprünglich als Rechtsanwalt auf Baurecht spezialisiert war, ist diese Vertretung überraschend; Karl Mays zweite Frau – 1901 noch seine „Sekretärin” – Klara Beibler verw. Plöhn, war jedoch mit Bernsteins Frau Emmy befreundet. Später bezeichnete May „Rudi” Bernstein sogar als seinen „guten Freund”. Vom 17. bis 30. September 1903 unternahmen die Eheleute May und Bernstein sogar eine gemeinsame Reise in die Sächsische Schweiz, die laut Klara Mays Aufzeichnungen ausschließlich auf Mays Kosten erfolgte. Es sollte sieben Jahre dauern, bis May entdeckte, dass sein „guter Freund” unnötig neue Rechtsstreitigkeiten provozierte und laufende zu seinem eigenen Vorteil ebenso unnötig in die Länge zog. All diese Prozesse zerstörten Karl Mays Gesundheit und führten schließlich sogar zu seinem Tod. Bernstein, danke! 😡
    Der skrupellose Anwalt lebte in einem Haus in der Grunaer Straße (Nr. 1BIII), das wie die meisten Dresdner Häuser, in denen sein Mandant Karl May einst gelebt hatte, bei den ebenso skrupellose Bombenangriffen vom 13. auf den 14. Februar 1945 dem Erdboden gleichgemacht und nach dem Krieg durch hässliche Gebäude aus dem 20. Jahrhundert ersetzt worden war.
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