|
Nürnberg, Volkspark Dutzendteich: Südwestlich des Zeppelinfelds, wo die Nationalsozialisten ihre berüchtigten Parteitage abhielten, plante Albert Speer (vollständig: Berthold Konrad Hermann Albert Speer, * 19. März 1905, 1. September 1981; Architekt und Reichsminister für Rüstung und Munition von 1942 bis 1945) den Bau eines Deutschen Stadions für nationalsozialistische Sportveranstaltungen mit einer Kapazität von mindestens 400.000 Zuschauern. Es blieb bei einer zehn Meter tiefen Baugrube und einigen Fundamenten. Nach dem Krieg füllte sich die Grube langsam mit Wasser; ab 1962 wurde der südliche Teil des Silbersees als Mülldeponie benutzt. Von hier fließt Wasser, das das an sich harmlose Sulfat-Ion (SO42-) enthält, in den See. Bakterien reduzieren dieses Sulfat-Ion im stehenden Wasser zu Sulfit (SO32-) und anschließend zu giftigem Schwefelwasserstoff (H2S). Daher ist das Baden in dem See seit 1985 verboten. Unter dem silbrigen Sand, der den Grund bedeckt, befindet sich eine Lehmschicht, die das Versickern des Wassers verhindert; der Sand verleiht dem See seinen silbrigen Schimmer. Der Name hat also nichts mit Karl Mays Silbersee zu tun. © Foto 2025 |
|