Dresden, Freiberger Straße:
    Inmitten des Jagdwegs, wo einst die Hausnummer 14 stand, befand sich das große Gebäude, in dem Heinrich Gotthold Münchmeyer (* 23. oder 29. Juni 1836, † 6. April 1892) seinen Verlag hatte, in dem Karl May 1875 und 1876 arbeitete. Im Erdgeschoss befanden sich zunächst Lagerhallen und später eine Buchhandlung, im ersten Obergeschoss zwei Mietwohnungen, im zweiten Obergeschoss der Verlag und die Druckerei, und im dritten Obergeschoss wohnte die Familie Münchmeyer selbst.
    Als im September 1875 eine der beiden Mietwohnungen im ersten Obergeschoss frei wurde, zog Karl May dort ein. Da Heinrich Gotthold Münchmeyer seinen Star-Verleger jedoch mit seiner Schwägerin Minna Ey (* 23. Februar 1843, † 1918) verbinden wollte, kündigte May im Oktober 1876 seine Stelle und seinen Mietvertrag und zog im Februar 1877 an eine neue Adresse.
    Manchmal (zwischen 1899 und 1900) findet man die Freiberger Straße 75 als Adresse des berühmten, oder besser gesagt, berüchtigten Verlagshauses; das Münchmeyer-Gebäude lag in einem Hinterhof am Jagdweg; von diesem Hinterhof bestand eine Verbindung zur Freiberger Straße, die für den Transport von Papier, Drucksachen und dergleichen praktisch war. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Münchmeyers Adresse aufgrund der Umnummerierung nicht nur Jagdweg 14 (1874–1877), sondern auch Jagdweg 7 (1877–1893), Jagdweg 15 (1893–1899) und Jagdweg 13 (1900–1902) lautete: Dasselbe Gebäude, aber jeweils mit unterschiedlicher Adresse.
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