Chemnitz, Paul-Gruner-Straße 14:
    In der Dorfstraße 14 (der heutigen Paul-Gruner-Straße) befand sich die Spinnerei von August Kühne, die Carl Friederich Solbrig (* 15. März 1807, † 17. März 1872) in den 1840er Jahren übernahm; 1849 zog das Unternehmen in das Gebäude in der Klaffenbacher Straße um, das wir auf den vorherigen Fotos sahen. Um 1860 kaufte Solbrig das alte Geschäftslokal in der Dorfstraße in Altchemnitz zurück und gründete hier eine Zweigstelle seines Unternehmens, eine Kammgarnspinnerei. Zu dieser Spinnerei gehörte ab etwa 1856 eine Fabrikschule, in der Karl May im November und Dezember 1861 bis zum sogenannten Uhrendiebstahl arbeitete. Laut Inspektionsbericht befand sich das Klassenzimmer im Dachgeschoss über dem Waschhaus des Unternehmens, mit schrägen Wänden, so dass viel zu wenig Platz für alle Kinder vorhanden war, es aber auch an Tischen und Stühlen für alle mangelte; Schüler, die dicht an der Wand saßen, mussten während der gesamten Unterrichtsstunde kauern; die Wände waren weiß, aber der Boden sah schwarz aus, weil er wahrscheinlich nie gescheuert worden war. Kein Wunder also, dass die Schule im Juli 1867 ihre Türen schließen musste.
    © Foto 2021.


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