Athen, Syntágmaplatz (Αθήνα, Πλατεία Συντάγματος): Wie bereits erwähnt, wohnten die Familien May und Plöhn vom 9. bis 15. Juli 1900 im noch immer sehr luxuriösen und für Normalsterblichen unbezahlbaren Hôtel Grande Bretagne auf dem Syntagma-Platz in Athen. Der Syntagma-Platz erhielt seinen heutigen Namen im September 1843, aber es wird immer ein Rätsel bleiben, warum Karl May den Platz im Jahr 1900 in seinen Tagebuch immer noch Königsplatz (auf Griechisch Πλατεία Ανακτόρων) nannte. Sein Tagebuch steht tatsächlich zwischen Anführungszeichen, denn es handelt sich um eine – weitegehende – Kopie des zweiten Teils seines Reisetagebuchs der Orientreise. In Karl Mays Bibliothek befindet sich unter der aktuellen Katalognummer KM1412 ein Baedeker-Reiseführer für Griechenland aus dem Jahr 1888, mit Notizen von May selbst im und neben dem Text; man könnte erwarten, dass die Nachkommen von Karl Baedeker (* 3. November 1801, 4. Oktober 1859) den Namen Königsplatz im Laufe dieser 45 Jahre nach und nach durch Platz der Verfassung oder Syntagma-Platz ersetzt hätten. Das Hotel besteht seit 1842, wurde jedoch 1862 vom Radebeuler Architekten Ernst Ziller (vollständig: Ernst Moritz Theodor Ziller, * 22. Juni 1837, 4. November 1923) nach Plänen des dänisch-österreichischen Architekten Theophil von Hansen (vollständig: Theophil Edvard Hansen, seit 1867 von Hansen; * 13. Juli 1813, 17. Februar 1891) völlig umgebaut und seitdem haben dort viele Prominente übernachtet, darunter auch unser bekannter Karl May, ein Mitbürger Zillers. © Foto 2024 |